2026 wird die erste WM mit 48 Mannschaften und 16 Austragungsstätten in drei Ländern. Das deutlich größere Teilnehmerfeld hat massive Auswirkungen auf das WM-Format. Der neue Modus bedeutet konkret: Die beiden Finalisten tragen acht statt bisher sieben WM-Partien aus. Es gibt eine zusätzliche Zwischenrunde, das Sechzehntelfinale, und die Dauer des Turniers wird von einem Monat auf rund 40 Tage ausgedehnt.
Das Ziel der FIFA ist klar: mehr Partien spülen mehr Geld in die Kassen des Verbands, sorgen jedoch auch für neue Komplikationen. Umwelt und die ohnehin stark beanspruchten Spieler werden noch heftiger belastet.
Der FIFA ist bewusst, dass die Mannschaften und Fans in der Vorrunde nicht mal eben fünf Stunden und über drei Zeitzonen in klimatisch andere Verhältnisse zwischen den Spielen fliegen können. Tausende von Kilometern liegen die Spielorte in den drei Ländern des gesamten Kontinents auseinander. Von Kanada nach Mexiko City sind es mehr als 4.000km, noch weiter von Boston nach San Francisco oder Miami nach Seattle.
Neue Pläne – noch ohne Gewähr
Die Lösung sollen die „Cluster“ (Bündelung, Nachbarschaft) zweier oder mehrerer Städte sein, in denen ein Team in der Vorrunde spielt. Im Norden (Kanada) und Süden (Mexiko) ist die WM wohl nach Vorrunde oder spätestens Sechzehntelfinale gelaufen.
Ab der k.o.-Phase sind Reisestrapazen nach Meinung der FIFA kein Thema mehr. Flugreisen von der Ost- zur Westküste werden sich kaum vermeiden lassen. Ein Halbfinale wird in L.A. in Kalifornien, das andere tief im Süden in Dallas/Texas und das Finale an der Ostküste in New York/New Jersey gehandelt.
Durch die Cluster kann man auch mal mit dem Bus zum nächsten Spielort fahren. Wir planen ein Quartier jeweils mehrere Tage zu nutzen, von wo wir Tagesausflüge unternehmen, ansonsten fliegen wir alle vier, fünf Tage zum nächsten Spielort des DFB-Teams.
Sehen wir es positiv: Fußballfans kommen durch die Aufstockung in den Genuss in gut einer Woche 40 weitere WM-Spiele zu erleben. Kleinere Länder, die sich sonst nie oder selten für eine WM qualifizieren, dürfen bei mehr Teilnehmern nun mitspielen. Angefangen bei Co-Gastgeber Kanada über die aufstrebenden Afrikaner und Asiaten bis hin zu Österreich, sodass auch die lieben Nachbarn Fußballbegeisterung erleben könnten wie sie in Deutschland alle vier Jahre üblich ist.
Die FIFA wird die 48 Teams doch wieder in Vierer- (statt der lange favorisierten Dreiergruppen) aufteilen. Jeder Teilnehmer bestreitet so weiterhin mindestens drei Vorrundenspiele. Die zwei besten jeder Gruppe plus die acht besten Dritten qualifizieren sich fürs Sechzehntelfinale als erste k.o.-Runde. Nur für 16 Teams ist nach der Vorrunde das Abenteuer Amerika beendet. Vielleicht hilft uns sogar einmal der Modus der punktbesten Gruppendritten. Über das Erreichen des Viertelfinales mussten wir uns bis 2018 auch nie Gedanken machen…
Cluster = Nachbarschaft der WM-Städte
New York / Philadelphia im Nordosten: 157km, 1 Stunde 50 Minuten, Route: I-95
Boston / Toronto in New England u. Ontario in Kanada: 885km, 8 Std., Route: I-90
Atlanta / Miami im Südosten: 1065km, 9Std. 30 Min., Route: I-75 + Florida Turnpike
Dallas / Houston in Texas: 385km, 3 Std. 30 Min., Route: I-45; nördlich: Kansas City
Los Angeles / San Francisco in Kalifornien: 615km, 6 Stunden, Route: I-5
Seattle / Vancouver im Nordwesten und in Kanada: 229 km, 2 Std., 30 Min., Route: I-5
sowie Guadalajara, Monterrey und Mexiko City als Austragungsstätten in Mexiko
Stadien

Stadion/Kapazität | |
Mexiko City Aztekenstadion | 87.500 |
New York/New Jersey MetLife Stadium | 82.500 |
Dallas AT&T Stadium | 80.000 |
Kansas City Arrowhead Stadium | 76.500 |
Houston NRG Stadium | 72.000 |
Atlanta Mercedes Benz Stadium | 71.000 |
Los Angeles SoFi Stadium | 70.000 |
Philadelphia Lincoln Field | 70.000 |
Seattle Lumen Field | 69.000 |
San Francisco Levi’S Stadium | 68.500 |
Boston Gillette Stadium | 66.000 |
Miami Hard Rock Stadium | 65.000 |
Vancouver (Kanada) BC Place Stadium | 54.500 |
Monterrey (Mexiko) Estadio BBVA Bancomer | 53.500 |
Guadalajara Mexiko) Estadio Akron | 50.000 |
Toronto (Kanada) BMO Field | 30.000 |
NFL-Stadien
Im Westen der USA sind das SoFi Stadium in Los Angeles, das Levi’s Stadium der San Francisco 49ers und das Lumen Field in Seattle normalerweise Spielstätten in der National Football League. Das Arrowhead Stadium der Kansas City Chiefs, das AT&T Stadium der Dallas Cowboys, und das NRG Stadium der Houston Texans sind geographisch dem Mittleren Westen zuzuordnen. Das Mercedes-Benz Stadium der Atlanta Falcons liegt im tiefen Süden im Ostküstenstaat Georgia.


