Wolgograd

Wolgograd

Die Region zwischen Wolga und Don, im Russischen liebevoll als Mütterchen und Väterchen bezeichnet, wurde Jahrhunderte lang von der mongolischen Goldenen Horde kontrolliert. Erst im Jahr 1589 wurde an der unteren Wolga die Stadt Zarizyn als Vorläufer des heutigen Wolgograd gegründet. Noch besser ist die Stadt allerdings unter dem Namen „Stalingrad“ bekannt, den sie bis 1961 trug. Hier lag einer der Wendepunkte des zweiten Weltkrieges, der die Stadt zum Synonym der deutschen Niederlage machte. Davon zeugen heute noch der Platz der gefallenen Helden oder die monumentale Mutter-Heimat Statue, die auf dem Mamajew Hügel noch aus vielen Kilometern Entfernung zu sehen ist. Ein Besuch des Museums der Schlacht von Stalingrad gehört zum Pflichtprogramm eines jeden Wolgograd-Besuchers, dessen umfangreiche Sammlung das größte Panoramagemälde Russlands beinhaltet. Das heutige Wolgograd ist voller Gegensätze: Historie trifft auf Moderne und Industrie auf Ökotourismus. Einerseits dominieren Industriezweige wie Schiffbau und Erdölverarbeitung Teile des Stadtbildes, aber durch die Nähe zur Wolga-Akhtuba-Überschwemmungsebene hat sich die Stadt zu einem Zentrum für naturverträglichen Tourismus innerhalb Russlands entwickelt. Dieser letzte, unberührte Abschnitt des Wolgatals ist zu 30 Prozent von Seen bedeckt und die Heimat von über 200 Vogelarten. Außerdem ist Wolgograd eine wahre Sportstadt: So war Wolgograderin Yelena Isinbayeva, mehrfache Stabhochsprung-Weltmeisterin, Botschafterin Russlands bei der Bewerbung für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft.

Top 3 Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten:

1. Die 87 Meter hohe Mutter-Heimat-Statue auf dem Mamajew-Hügel wurde von der UDSSR zum Gedenken an den Sieg der sowjetischen Streitkräfte im Großen Vaterländischen Krieg errichtet.

2. Die Grudinin-Mühle wurde als einziges der während des Zweiten Weltkrieges zerstörten Gebäude als Mahnmal in ihrem Zustand unverändert belassen.

3. Der 101 Kilometer lange Wolga-Don-Kanal mit dem Binnenhafen ist wirklich sehenswert und verbreitet maritimes Flair.

Top 3 Essen & Trinken

1. Schurpa, eine deftige Suppe mit Hammelfleisch.

2. Wareniki sind Maultaschen mit meist süßer Füllung.

3. Kreple, in Öl ausgebackene Teigvierecke.

Top 3 Funfacts

1. Mit 87 Metern Höhe ist die Mutter-Heimat-Statue die höchste Statue in Europa.

2. Die im Jahr 2009 eröffnete Brücke über die Wolga ist sieben Kilometer lang und das erste Bauwerk, was beide Ufer miteinander verbindet.

3. Ursprünglich hieß die im Jahr 1589 als Hochburg errichtete Siedlung “Tsaritsyn”.

Stadion-Info:

Im Anschluss an die Abrissarbeiten des Zentralstadions im Oktober 2014, begann der Bau der neuen Wolgograd Arena, die Platz für mehr als 45.000 Fußballfans bietet. Im Jahr 2017 wurden die letzten Arbeiten an der 330 Millionen € teuren Arena, die in unmittelbarer Nähe des Mamajew-Hügels am Ufer der Wolga liegt, abgeschlossen. Fassade und Dach des Stadions sind von Gitterwerk durchzogen und erinnern teilweise an die Speichen eines Fahrrads. Bei Nacht soll eine spezielle Beleuchtung die Hülle des Stadion in einen Diamanten verwandeln. Im Inneren unterteilen sich die Tribünen in drei Etagen, wobei die mittlere Ebene für VIP-Gäste bestimmt ist. Nach der Weltmeisterschaft soll die Kapazität um 10.000 Plätze reduziert werden, bleibt aber angesichts der Drittklassigkeit des FK Rotors dennoch ziemlich hoch.

WM Spiele 2018 in Wolgograd (MESZ):

Mo, 18. Juni 2018 um 20 Uhr: Tunesien – England
Fr, 22. Juni 2018 um 17 Uhr: Nigeria – Island
Mo, 25. Juni 2018 um 16 Uhr: Saudi Arabien – Ägypten
Do, 28. Juni 2018 um 16 Uhr: Japan – Polen